Effektivität

Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Effektivität im Allgemeinen. Zur Effektivität als Bewertung im Basketball siehe Effektivität (Basketball); für rechtstheoretische Zusammenhänge siehe Wirksamkeit (Recht)

Effektivität (von lateinisch effectivus ‚bewirkend‘) ist ein Maß für Wirksamkeit, das das Verhältnis von erreichtem Ziel zu definiertem Ziel beschreibt. Es gibt Aufschluss darüber, wie nahe ein erzieltes Ergebnis dem angestrebten Ergebnis gekommen ist. Dies ist im Unterschied zur Effizienz (als Maß für Wirtschaftlichkeit) unabhängig vom Aufwand. Einzig das Ausmaß und die Qualität, inwieweit das definierte Ziel erreicht wird, stellen die Kriterien für das Vorhandensein von Effektivität dar.[1]

Der Unterschied zwischen Effektivität und Effizienz

Effektiv arbeiten bedeutet, so zu arbeiten, dass ein angestrebtes Ergebnis erreicht wird. Effizient arbeiten bedeutet, so zu arbeiten, dass erzieltes Ergebnis und eingesetzte Mittel in einem optimalen Kosten-Nutzen-Verhältnis stehen und der Nutzen dabei größer ist als die Kosten (ökonomisches Prinzip). Wobei sich die Kosten nicht ausschließlich auf monetäre Mittel beziehen, sondern auf alle negativen Konsequenzen der Aktion.

  • Effektivität beschreibt den Grad der Zielerreichung (Wirksamkeit, Qualität der Zielerreichung).[2]
  • Effizienz ist ein Maß für die Wirtschaftlichkeit (Kosten-Nutzen-Relation).[Anm.]

Allgemein lässt sich der Sachverhalt mit den beiden folgenden Formeln darstellen:

text{Effizienz} = frac{text{Ergebnis}}{text{Aufwand}}
text{Effektivität} = frac{text{Ergebnis}}{text{Ziel}}

Beispiele, die den Unterschied verdeutlichen

  • Zur Bekämpfung eines Brands lässt sich ein Feuer mit Wasser oder Champagner löschen. Beides führt zum Ziel und ist somit effektiv. Das Feuer mit Champagner zu löschen ist jedoch kostenintensiver und daher nicht effizient. Stünde allerdings kein Wasser oder sonstiges besser geeignetes Mittel zur Verfügung, kann es auch effizient sein, das Feuer mit Champagner zu löschen, wenn der Nutzen größer ist als die Kosten des Champagners.
  • In einem weiteren anschaulichen Beispiel ist das Ziel, möglichst viele Bäume zu fällen. Die Bäume lassen sich mit einer Motorsäge oder einer Feile fällen. Mit der Motorsäge lassen sich pro Zeiteinheit mehr Bäume fällen als mit einer Feile. Deswegen ist der Grad der Zielerreichung bei der Motorsäge höher. Die Motorsäge ist daher effektiver. Wenn man als Kosten den Lohn des Baumfällers nimmt, so ist die Motorsäge auch effizienter, da "Anzahl gefällter Bäume / Lohn" bei der Motorsäge höher ausfällt als bei der Feile. Die Motorsäge verbraucht jedoch Benzin, während die Feile "ohne" Energieverbrauch arbeitet. Bei der Betrachtung der Energiekosten ist daher die Feile effizienter.
  • In einem mathematischen Beispiel kann man als Abschätzung für pi den Bruch  tfrac{355}{113} approx 3{,}141592 verwenden, der pi bis auf 6 Nachkommastellen genau abbildet. In einer Formel steigert das Einsetzen des vorberechneten Ergebnisses „3,14159265358979323846“ sowohl Effizienz, da der Bruch nicht berechnet werden muss, als auch die Effektivität, da das Ergebnis genauer sein wird als mit der Abschätzung. Eine aufwändige Formel zur Berechnung von pi auf mehrere hundert Nachkommastellen Genauigkeit steigert die Effektivität ein weiteres Mal, da man so dem Ziel des exakten Ergebnisses nochmal näher kommt, senkt aber die Effizienz, da die Berechnung durch den erhöhten Aufwand mehr Kosten verursacht (z. B. Rechenzeit im Computer). Eine 100%ige Effektivität ist numerisch nicht erreichbar, da pi nicht durch endlich viele Nachkommastellen dargestellt werden kann. Kann jedoch durch technische Beschränkungen nur eine gewisse Anzahl von Nachkommastellen verarbeitet werden, ist die maximale Effektivität erreicht, sobald diese Anzahl von Nachkommastellen korrekt berechnet wird.

Die Unterscheidung zwischen Effektivität und Effizienz nach Peter Ferdinand Drucker

Eine insbesondere in der englischsprachigen betriebswirtschaftlichen Literatur häufige Unterscheidung zwischen Effectiveness („Wirksamkeit“) und Efficiency („Effizienz“) geht auf Peter Drucker zurück, der in einem Artikel im Harvard Business Review dazu folgendes schrieb:[3]

“It is fundamentally the confusion between effectiveness and efficiency that stands between doing the right things and doing things right. There is surely nothing quite so useless as doing with great efficiency what should not be done at all.”

Im Deutschen wird dies oft wie folgt übersetzt:

  • Effektivität: „Die richtigen Dinge tun.“
  • Effizienz: „Die Dinge richtig tun.“

In seinem Buch The Effective Executive schrieb Drucker später:[4]

“[…] the executive is, first of all, expected to get the right things done. And this is simply saying that he is expected to be effective […] For manual work, we need only efficiency; that is, the ability to do things right rather than the ability to get the right things done. The manual worker can always be judged in terms of the quantity and quality of a definable and discrete output, such as a pair of shoes.”

In diesem Kontext wollte Drucker jedoch den Unterschied zwischen den Aufgaben der Unternehmensführung und denen der Mitarbeiter darstellen, so dass man das Wort Efficiency hier eher mit Leistungsfähigkeit übersetzen würde.

Anmerkungen

[Anm.] Effizienz hat viele Bedeutungen (siehe Begriffsklärung Effizienz). Bei der Unterscheidung von Effektivität und Effizienz geht es jedoch immer um Effizienz im Sinne von Wirtschaftlichkeit.

Einzelnachweise

  1. Effektivität, Effizienz. In: Online-Verwaltungslexikon. (olev.de).
  2.  Anke Maiwald: Professionalisierung Sozialer Arbeit durch Qualitätsmanagement?. Eine Studie zur Effektivität und Effizienz von QM-Systemen für den Sozialen Bereich. Diplomica Verlag, Hamburg 2009, ISBN 978-3-8366-7316-7, S. 20.
  3.  Peter Ferdinand Drucker: Managing for Business Effectiveness. In: Harvard Business Review. Nr. 3, Mai/Juni 1963, S. 53–60.
  4.  Peter Ferdinand Drucker: The Effective Executive. Heinemann, London 1967, S. 1 f.

Weblinks

 Wiktionary: Effektivität – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen



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BurnOut-Therapie München

Ass. Johannes M. Krüger arbeitet in München als Heilpraktiker für Psychotherapie. Er betrachtet bei die Situation seiner Klienten nicht nur distanziert von außen, sondern kann auch vielfach auf Grund seiner Lebens- und Berufserfahrung besondere Problemstellungen aus deren beruflichen Tätigkeiten nachvollziehen. Sein Ansatz ist, dem Ratsuchenden mit einer für ihn persönlich passenden Methode "Hilfe zur Selbsthilfe" zu geben und ihn zu unterstützen, damit der Prozess der "Problembewältigung" nicht von außen kommt, sondern durch und mit eigener Kraft durchlaufen werden kann. Die Schwerpunkte im Beratungs- und Therapiebereich liegen bei: - Modifizierte Stressbewältigung nach HeartMath® - Integrativer Ansatz mit Elementen der Gesprächs- und Verhaltenstherapie - EMDR im Bereich der Energetischen Psychologie bei: - EFT™ - BSFF™ - Matrix Reimprinting®

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